Traditionelle Peruanische Medizin
Beispiele einer Grundidee ausgewählter Heiltraditionen der drei geographischen Räume Perús (Küste, Regenwald und Sierra), deren historische Entwicklung sowie die Bedeutung für die gegenwärtige medizinische Versorgung. Vorstellung einige auch bei uns populärer werdende Medizinalprodukte mit den jeweiligen Indikationen.
Jan W. Heising
Perú ist ein Land, das die meisten mit den Inkas verbinden. Doch neben deren auch im med. Bereich hochentwickelter Kultur gab und gibt es zahlreiche weitere, mitunter sehr verschiedene hoch differenzierte Medizinalsysteme, deren Wurzeln sehr weit zurückreichen. Gemeinsam ist ihnen neben dem großen Stellenwert von Phytopharmaka ein Krankheitsverständnis, das sich grundlegend von demjenigen der sogenannten westlichen Medizin unterscheidet. Vereinfacht gesagt ist eine Krankheit nicht primär durch bestimmte Symptome und eine starre Kausalität gekennzeichnet, sondern wird als Folge eines eingetretenen Ungleichgewichtes aufgefasst, welches auf entsprechende Weise wieder hergestellt werden muss. Der Heilungsprozeß umfasst damit notwendigerweise fast immer auch eine transzendente Komponente.
Ich werde versuchen, an Beispielen eine Grundidee ausgewählter Heiltraditionen der drei großen geographischen Räume Küste, Regenwald und Sierra zu geben, deren historische Entwicklung ebenso wie die Bedeutung für die gegenwärtige medizinische Versorgung anreißen, sowie einige mittlerweile auch bei uns zunehmend populärer werdende Medizinalprodukte (z.B. Maca, Yacón, Uña de Gato) mit den jeweiligen Heilsversprechungen vorstellen. |